Xi’an war über viele Jahrhunderte die kaiserliche Residenzstadt in Zentralchina und Ausgangspunkt der Seidenstraße. Häufig hörten wir hier, Xi’an stehe so für die Vergangenheit Chinas wie Peking für die Gegenwart und Shanghai für die Zukunft. Die Stadt verfügt über eine der wenigen komplett erhaltenen historischen Stadtmauern von enormer Dicke. Den Bell und den Drum Tower konnten wir aus nächster Nähe betrachten, bevor wir uns in die abendliche Unübersichtlichkeit des muslimischen Marktes begaben. Historisch ist er ebenfalls ein Erbe der Seidenstraße: Die Karawanen aus dem Orient brachten natürlich auch Menschen mit sich, die teilweise in Xi’an ansässig wurden. Deren Nachfahren leben noch heute hier, unterscheiden sich durch die Vermischung in den nachfolgenden Jahrhunderten äußerlich nicht mehr von den nicht-muslimischen Chinesen, leben aber ihren Glauben und bewohnen dieses ebenfalls von einer Mauer umgebene Quartier, in dem es u.a. auch eine Moschee gibt. Wie frei ihnen die Ausübung ihres Glaubens tatsächlich ist, lässt sich selbstverständlich bei dieser doch nur oberflächlich bleibenden Betrachtung nicht wirklich beurteilen.
Auf dem Rückweg ins Hotel kamen wir an einer Vielzahl für uns ungewohnter Angebote an Marktständen vorbei